Der Zündverteiler – aus viel mach eins…

An den Fahrzeugen ist ein mechanischer Zündverteiler mit federbelasteter Fliehkraftvertellung sowie einer von außen manuell vertellbaren Zündpunkteinstellung verbaut.

Eine Unterdruckverstellung sucht man bei den frühen Serien jedoch vergebens.

Die manuelle Verstellung des Zündzeitpunktes um +/- 5° erfolgt über ein kleines Messingrädchen und hat den Zweck Motorklingeln infolge ungünstiger Kraftstoffqualitäten zu mindern bzw. zu vermeiden.

Konkret bedeutet das für den Fahrzeugführer um Schäden am Motor zu vermeiden: Sobald der Wagen in hohem Gang bei vollständig geöffneter Drosselklappe in niedrigem, aufsteigendem Drehzahlbereich bewegt wird dürfen keine klappernden bzw. klingelnden Verbrennungsgeräusche vernommen werden. Falls doch, ist der Zündzeitpunkt durch drehen am Rädchen zu verstellen. Da es in unseren Breiten jedoch keine nennenswerten Schwankungen der Kraftstoffqualität gibt (Kraftstoffe müssen der DIN entsprechen) muss an dem Rädchen bei ansosnsten korrekt eingestellter Zündung auch nichts verstellt werden. Für mich muß die Einrichtung im Sinne der Originalität aber dennoch funktionieren.

Der vorhandene Zündverteiler arbeitete zwar so einigermaßen das der Motor lief, hatte aber immer leichte Probleme mit Zündaussetzern – das viel mir schon auf als ihn vom Vorbesitzer abgeholt hatte. Nachdem ich mit dem Wagen dann mal im wahrsten Sinne des Wortes vor der eigenen Haustüre nach einer kleinen Tour von vielleicht 50-60km liegengeblieben bin, war wohl die Zeit zum handel gekommen.

Die vorhandene Mechanik war nicht mehr gut gangbar, und die Unterbrecherplatte wurde irgendwann mal – naja sagen wir „nicht ganz fachmännisch“ eingebaut, worauf die Gewinde in der Grundplatte starke Emotionen zeigten und z.T. den Dienst für die Zukunft verweigerten.

Da viele der anderen verbauten Teile ebenfalls in keinem gutem Zustand vorhanden waren, war ich froh zwei baugleiche Zündverteiler als Teilespender zu finden. Defekte am Verteiler sind üblicherweise verschlissene Lagerstellen der Hauptwelle bzw. defekte Lagerbohrungen der beiden Fliehgewichte sowie gelängte Zugfedern an den Fliehgewichten. Der Unterbrecher ist, genau wie der Kondensator ein Verschleißteil und sollte immer zusammen getauscht werden.

Links vor der Überarbeitung, rechts danach. Es wurde getauscht, gewaschen, gebürstet, gerieben und neu brüniert.

Die manuelle Verstellung funktioniert jetzt wieder wie am ersten Tag. Damit macht der Erststart nach der Winterpause doppelt Freude.


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