Der Shiguli verfügt über eine konventionelle kontaktgesteuerte Zündanlage welche bei guter Pflege weitgehend unauffällig arbeitet. Durch einen netten Kontakt welchen ich bei einer Tour kennenlernte, wurde ich auf die sog. Transistorzündung welche meist „elektronische kontaktgesteuerte Zündung“ genannt wird aufmerksam.
Das Bauteil bzw. das Modul welches ich mir auf Empfehlung besorgt habe wird von Herrn Joachim Feßler auf dessen Homepage unter www.fessler.biz vertrieben.

Wer möchte, kann sich eine „elektronische kontaktgesteuerte Zündung“ auch selber zusammenlöten – Schaltpläne mit Teilelisten finden sich einige im Netz. Ich habe mich diesmal für die „Kaufvariante“ entschieden.
Der Ausbau stellt die niedrigste Ausbaustufe einer elektronischen Zündung dar, was bedeutet dass alle vorhandenen Bauteile weiter Verwendung finden und man den Eingriff durch wenige Handgriffe auch wieder rückgängig machen kann – es ist quasi eine Verbesserung der vorhandenen historischen Substanz. Jede Stufe höher würde einen Verlust dieser Substanz bedeuten.
Um besser zu verstehen was genau die Transistorzündung im Betrieb verbessert, ist es gut sich mit der vorhandenen Zündanlage zu beschäftigen:

Diese besteht im wesentlichen aus fünf Komponenten:
- Zündspule (5)
- Zündkontakt (8)
- Verteilerkappe (9)
- Zündkerzen (10)
- Kondensator (beim Zündkontakt)
Die Anlage wird über ein geschaltetes + (Klemme 15) vom Zündschloss mit Spannung versorgt (schwarz blaues Kabel).
Aber wo genau liegt nun die Schwäche?
Das Problem ist der relativ hohe Stromfluss welcher durch die Zündspule über den mechanischen Zündkontakt (Unterbrecher) gegen Masse abgeführt wird sobald dieser geschlossen ist. Da zum entstehen der Hochspannung in der Zündspule der Zündkontakt jedes mal mechanisch öffnet – also abhebt – entsteht zum einen immer ein sehr kleiner Lichtbogen (welcher zu normalem Verschleiß der Zündkontakte führt) als auch durch den mechanischen Vorgang an sich ein geringer Zeitverzug bis sich die Hochspannung in der Spule bildet.
Und genau an diesem Punkt setzt die Transistorzündung an!
Die Elektronik ersetzt zum einen die mechanische Öffnung des Zündkontakts und nimmt gleichzeitig den hohen Stromfluss welcher normal über den Zündkontakt abfließen würde auf. Damit das Modul weiß wann der Stromkreis unterbrochen werden muss kommt der Impuls dafür vom vorhandenen mechanischen Zündkontakt. Dieser wirkt jedoch nur noch als Schalter was bedeutet, dass hier nur noch ein sehr geringer Strom über den mechanischen Zündkontakt fließt. Wenn der Impuls kommt, unterbricht die Transistorsteuerung den Stromfluss viel abrupter, was vorteilhafter für die Bildung der Hochspannung in der Zündspule ist und letztlich auch einen stärkeren Zündfunken hervorbringt
Also baue ich das Modul mal ein… die Montage.

Da ich keine neuen zusätzlichen Löcher in die ansonsten „Loch freie“ Karosserie bohren will, bietet sich ein Platz mit bereits vorhandene Anschraubpunkten an. Zum Beispiel neben der Zündspule. Dafür wird jedoch ein Träger für das Modul benötigt.

Eine grobe Skizze auf dem zukünftigen Halter aus Stahlblech sieht schon recht vielversprechend aus.

Die Kontur mal per Lineal und mit einigen Radien sauber Ausgeführt…

… und mit Säge und Feile hergestellt. Der Halter wird auf die vorhandenen Stehbolzen in der Karosserie aufgesteckt, und trägt das Modul. Da an einer Stelle noch Massepunkte benötigt werden…

…bekommt der Halter noch eine Biegung damit die angeschweißten Schrauben nicht auf der Karosserie schleifen.
In Wagenfarbe lackiert und bereit zum Einbau sieht das recht vielversprechend aus.

Sämtliche Kontaktflächen wurden vor der Lackierung abgedeckt, damit später alles gut mit der Fahrzeugmasse Verbindung hat.

Und eingebaut im Shiguli. Zuerst wollte ich das Modul in Fahrtrichtung vor die Zündspule platzieren (auf dem Bild rechts), da in der Frontmaske jedoch eine relativ große Öffnung zur Kühlung der Zündspule vorhanden ist erschien mir das dann zu riskant hinsichtlich Spritzwasser dass da eventuell mal mit reinkommt – in der Position hinter der Zündspule ist das Modul geschützt, aber dennoch leicht im kühlenden Fahrtwind.
Im Betrieb springt der Wagen damit bei heißem Motor besser an als vorher – wahrscheinlich weil nun ein besserer Zündfunke gebildet wird.
Sollte das Modul mal Probleme machen, wäre der Rückbau in Minuten erledigt – dazu müsste nur der originale Zündkondensator welcher am Verteiler sitzt wieder angeschlossen, und das Verbindungskabel vom Spulenausgang zum Unterbrecher verbunden werden – beides liegt nun im Bordwerkzeug.
Eine kleine Investition die die Betriebssicherheit erhöht ohne die Originalität zu schmälern. Sehr gut!

