Die Beziehung am Raucherfenster.

Die Verriegelung des ausklappbaren kleinen Dreieckfensters (siehe Kreis unten im Bild) das früher gerne auch „Raucherfenster“ genannt wurde, ist im Sommer mal wieder abgefallen und fand sich eines sonnigen Tages liegend im Fußraum.

Da ich das Teil die vergangenen 18 Monate schon zweimal wieder auf die Scheibe gepappt habe, hatte ich im Sommer keine große Motivation den dritten Versuch einer soliden Verklebung zu unternehmen.

Das Teil landete also vorerst auf der Werkbank. Aber es hilft ja nichts, es fehlt auf der Scheibe, und das sieht nicht gut aus.

Bei den bisher erfolglosen beiden Versuchen hatte ich dafür einen Klebstoff zur Verklebung von Rückspiegeln an Windschutzscheiben verwendet. Die Verklebung damit hat sich jedoch immer nach ziemlich genau 9 Monaten fast rückstandsfrei vom Glas gelöst.

Bei der Recherche nach Alternativen bin ich auf UV aushärtende Klebstoffe für die Verklebung von Glas gestoßen. Ich habe mich für die dickflüssige Variante entschieden, da ich die Scheibe zum kleben nicht ausbauen möchte. Eine passende UV-Lampe war im Set für um die 20Eur enthalten.

Die Verwendung ist eigentlich recht einfach erklärt: Der Klebstoff wird aufgetragen, die Bauteile werden zusammengefügt und ausgerichtet. Sobald das UV-Licht der Taschenlampe auf den Klebstoff trifft, beginnt dieser nach ca. 15 – 20 sekündigen „belichten“ auszuhärten. Das zumindest eines der zu klebenden Bauteile durchsichtig sein muss und UV Strahlung durchlassen können muss versteht sich – Glaube ich – von selbst 😉

Dann legen wir mal los…

Zuerst markiere ich mir die Position der Verriegelung auf der Scheibe.

Die Reste der alten Verklebung leisten dafür gute Dienste. Die Markierung mit dem Folienstift kommt auf die Außenseite, damit man das im Nachgang wieder schön entfernen kann. Danach werden die Klebstoffreste mit einer Messklinge entfernt. Zur Reinigung verwende ich Isopropanol.

Als nächstes gehts an die Verriegelung.

Damit ein Klebspalt entsteht in dem etwas mehr Klebstoff gehalten werden kann, verwende ich ein sehr feines dünnes Kunststoffgewebe. Ohne würde zwar ebenfalls ein Klebspalt zwischen den beiden Oberflächen entstehen, dieser wäre jedoch um einiges geringer, was die Gefahr zum abreißen wieder erhöht.

Die Klebfläche der Verriegelung macht einen guten Eindruck – ich habe sie auf feinem Schleifpapier leicht abgezogen und danach gründlich mit Isopropanol gereinigt.

Nun kommt das Gewebe auf die Klebfläche und wird gründlich mit Klebstoff getränkt – dazu habe ich den Klebstoff leicht mit einem Holzspatel ins Gewebe „einmassiert“

Dann wurde die Verriegelung anhand der Markierung positioniert, und mit der UV-Taschenlampe der Klebeprozess gestartet. Binnen 10-15 Sekunden Belichtungszeit zog der Klebstoff an. Zur Sicherheit habe ich dann weitere 30 Sekunden belichtet – man weiß ja nie…

Das ist ganz OK geworden – gut, hätte auch etwas weniger Klebstoff sein dürfen aber passt dennoch wieder ganz gut. Wobei das auch nur auf der Nahaufnahme so erscheint. Bei normalem Sichtabstand ist das kaum erkennbar. Um aber die Verklebung in Zukunft nicht unnötig stark zu belasten…

…habe ich die Edelstahlzunge in der die Verriegelung greift noch etwas nach außen gebogen – nur zur Sicherheit.

Zum Vergleich mal noch die originale Verklebung der Fahrertür.

Keine Ahnung mit welchem „Wundermittel“ das mal im Werk geklebt wurde, aber die Verklebung funktioniert seit Jahrzehnten.

Es wird übrigens ziemlich traurig sollte die Verriegelung mal beim fahren mit ausgestelltem Fenster verloren gehen. Den Drehgriff gibt es noch als Ersatzteil zu kaufen, die aufs Glas aufgeklebte Steckachse ist jedoch Teil des Ausstellfensters… dass es nicht mehr als Ersatzteil gibt.



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