Scheibenwischerschlägerei

Seit irgendwann im vergangenen Sommer lässt sich der Wischerarm auf der Beifahrerseite etwas hängen, und der sehr schöne Edelstahlwischer schlägt mit schöner Regelmäßigkeit im Betrieb mit voller Wucht auf die Kante der Scheibendichtung.

Auch der Bewegungsraum wirkt im Vergleich zur Fahrerseite etwas eingeschränkt… vermutlich hat da irgendwas nachgegeben als ich mal versehentlich beim Versuch das Licht einzuschalten die Wischer aktiviert hatte. Als dabei der neue willige Antrieb die Wischer über die trockene klebrige Scheibe eines heißen Sommerabends zwang, konnte man deutlich ein lautes „knacken“ aus der Beifahrerseite hören…

Ich hab da wohl was kaputt gemacht was sich hoffentlich jetzt wieder reparieren lässt.

Der Ausbau der Mechanik gestaltet sich zum Glück relativ einfach. Zuerst werden die aufgesteckten Wischerarme abgenommen, dann der Antrieb ausgebaut.

Löst man nun die beiden 21mm Muttern die den Wischertrieb in der Karosserie fixieren, sowie die beiden Muttern der Grundplatte (da wo der E-Motor drauf sitzt) lässt sich das im Ganzen bequem aus der Karosserie ausfädeln.

Keine 30 Minuten und acht gelöste Verschraubungen später liegt die gesamte Wischermechanik ausgebreitet auf der Werkbank und die Fehlersuche kann beginnen.

Meine erste Vermutung war, dass die Kupplung von Wischerantrieb zum Wischerarm durchgedreht hat, und nun nicht mehr fest verbunden ist.

Die Kupplung ist ein kleines Röllchen aus gegossenem Aluminium das die Verbindung der Verzahnung vom Wischerarm zur Verzahnung der Antriebsachse schafft. Bitter für den Verursacher: Das Teil gibt es leider nicht einzeln, sondern nur zusammen mit einer kompletten Mechanik.

Beim herumprobieren hat sich dann jedoch gezeigt, dass sich die Vernietung von Hebel zu Antriebsachse für den Wischerarm gelöst hat.

Da sich die Verbindung nun in beide Richtungen einige Millimeter gegen einen harten Anschlag verdrehen lässt, dürfte hinterhalb zusätzlich noch durch eine Abflachung zur Sicherung vorhanden sein – es ist lose, kann sich jedoch nicht beliebig weiter verdrehen.

Ich habe mir kurz überlegt einfach eine neue Mechanik zu besorgen, da diese noch immer relativ günstig zu erwerben sind.

Da die Wischermechanik jedoch noch aus Fertigung der Sowjetzeit stammt – eher selten bei einem derart Verschleißendem Bauteil, und sie ansonsten in gutem Zustand ist, wäre eine Reparatur durchaus angebracht um sie zu erhalten.

Da kann ich dann gleich das neue Schweißgerät probieren 🙂

Die Reparatur ist so eigentlich einfach zu lösen: Die Antriebsachse ausrichten, alles schön blank machen…

…dann einmal ordentlich drüber schweißen und rasch abkühlen damit das Kunststoffteil welches rückseitig auf dem Winkel aufgenietet ist nicht anschmilzt.

Zur Sicherheit habe ich das an der anderen Drehachse ebenfalls einige Schweißpunkte gesetzt.

Eingebaut stehen beide Wischer jetzt wieder nahezu perfekt in einer Linie.

Und auch wischen auf trockener Scheibe wird ohne Probleme ausgeführt – klar das man sich damit ein Plätzchen an der Stelle in der Hölle sichert wo man auf ewig mit Scheibenwischern geschlagen werden wird… Trotzdem muss die Scheibenwischeranlage auch solche Fehlbedienungen überstehen.



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